Mit dem Auto in die Türkei fahren

Wir sitzen gerade über unserer Reiseplanung für dieses Jahr. Selbstverständlich geht es wieder in die Türkei. Aber wenn man sich einmal die Flugpreise so ansieht, dann wird es einem echt anders. Für uns Zwei ist solch ein Flug vielleicht noch machbar, aber bei Familien mit Kindern sieht das dann schon anders aus.

Während wir also darüber diskutieren, ob die Preise denn überhaupt noch im Rahmen sind, kam die Frage auf, ob es vielleicht günstiger wäre, mit dem Auto in die Türkei zu fahren. Den Ansatz und die Überlegung fand ich natürlich sehr spannend und habe hierzu gleich einmal recherchiert.

Ist es günstiger, mit dem Auto in die Türkei zu fahren, anstatt zu fliegen? Was muss ich dabei alles beachten? Wie lange dauert die Fahrt in die Türkei und was ist die beste Route? All diesen Fragen gehe ich im folgenden Artikel auf den Grund.

Ist es günstiger, mit dem Auto in die Türkei zu fahren?

Im Vergleich zu Flugreisen kann die Fahrt mit dem Auto durchaus günstiger sein, besonders wenn man als Familie oder Gruppe reist. Die Kosten setzen sich aus Kraftstoff, Mautgebühren, eventuellen Übernachtungen und Verpflegung zusammen.

Abhängig vom Startpunkt in Europa und der Spritpreise kann man jedoch oftmals erheblich sparen. Zudem hat man die Flexibilität, das eigene Tempo zu bestimmen und beliebte Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke zu besuchen.

Je nach der Wahl deiner Route fallen einige Mautgebühren an. Hier ist der Link zur ADAC-Seite für eine Übersicht der Mautkosten und Vignette für die Türkei. „Maut und Vignette kaufen“

Was muss ich dabei alles beachten?

Die erste und grundlegende Regel, wenn du mit dem Auto in die Türkei fahren willst, die du beachten musst, betrifft den Versicherungsschutz für dein Fahrzeug. Die Gültigkeit der Grünen Karte beschränkt sich ausschließlich auf den europäischen Teil der Türkei. Sobald du den Bosporus überquert und Anatolien erreicht hast, ist eine separate Versicherung erforderlich.

Diese kannst du entweder direkt an der Grenze für einen Zeitraum von 30 bis 90 Tagen abschließen oder bei deiner eigenen Versicherung nach günstigen Tarifen fragen.

1. Zollformalitäten und Dokumente: Überprüfe im Voraus die aktuellen Zollbestimmungen und sorge dafür, dass du alle notwendigen Dokumente dabeihast. Dazu gehören dein Reisepass, Fahrzeugschein, internationale Versicherungskarte (Grüne Karte) und ggf. ein Visum für die Türkei. Informiere dich auch über die Einfuhrbestimmungen für Waren und Gegenstände.
2. Routenplanung: Plane deine Route sorgfältig, um die schönsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken und die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten. Berücksichtige auch die Straßenbedingungen und mögliche Baustellen. Die meisten Reisenden nutzen die bekannte Balkanroute. Diese führt von Österreich oder Deutschland über Ungarn, weiter über Belgrad in Serbien und Sofia in Bulgarien bis in die Türkei. Die Strecke bietet eine Mischung aus gut ausgebauten Autobahnen und landschaftlich reizvollen Nebenstraßen.
3. Tankstellen und Rastplätze: Informiere dich über Tankstellen entlang deiner Route und markiere Rastplätze für Pausen. Auf dem Weg durch die Balkanstaaten gibt es zahlreiche Tankstellen, die rund um die Uhr geöffnet sind. In der Türkei gibt es zudem traditionelle Rastplätze, die oft gutes und günstiges Essen anbieten.
4. Grenzüberquerung: Beachte die Öffnungszeiten der Grenzübergänge und sorge dafür, dass du alle erforderlichen Dokumente für die Ein- und Ausreise bereithältst. Sei darauf vorbereitet, dass die Wartezeiten variieren können, insbesondere an den Grenzen zu Nicht-EU-Ländern. Eine gute Vorbereitung und frühzeitige Ankunft können hier viel Zeit sparen.
5. Notfallausrüstung: Stelle sicher, dass dein Auto mit einer vollständigen Notfallausrüstung ausgestattet ist. Dazu gehören ein Verbandskasten, Warndreieck, Ersatzlampen, Abschleppseil und Warnwesten für alle Insassen. In einigen Ländern sind auch Feuerlöscher vorgeschrieben.
6. Reiseversicherung: Prüfe deine Reiseversicherung und ergänze sie gegebenenfalls um den Schutz für Autoreisen. Dies kann nützlich sein, falls du während deiner Fahrt unerwartete Probleme hast. Achte darauf, dass die Versicherung auch Pannenhilfe und Abschleppdienst abdeckt.
7. Lokale Verkehrsregeln: Mach dich mit den lokalen Verkehrsregeln vertraut, um sicher und stressfrei durch das Land zu fahren. Achte besonders auf Besonderheiten wie Geschwindigkeitsbegrenzungen, Parkregelungen und Verhaltensweisen im Straßenverkehr. In der Türkei gelten zum Beispiel strenge Vorschriften für das Telefonieren am Steuer und die Promillegrenze liegt bei 0,5.

Das könnte dich auch interessieren: Schau dir zu diesem Thema doch gerne mal meinen Beitrag „Autofahren in der Türkei“ an. Hier erkläre ich die wichtigsten Verkehrsregeln in der Türkei sowie die Verkehrs- und Hinweisschilder.

Wie lange dauert die Fahrt in die Türkei?

Die Fahrtdauer in die Türkei hängt stark vom Ausgangspunkt und der gewählten Route ab. Von München nach Istanbul beträgt die Strecke etwa 1.800 Kilometer und kann in etwa 20 bis 24 Stunden reiner Fahrzeit bewältigt werden.

Hierbei sind Pausen und eventuelle Übernachtungen nicht mit eingerechnet. Eine gut durchdachte Planung mit ausreichend Pausen und Zwischenstopps sorgt für eine entspanntere und sicherere Reise.

Gerade zur Urlaubs- und Hauptreisezeit musst du zudem mit langen Wartezeiten an den Grenzen rechnen. Auch diese verzögern die Anreise natürlich um einiges.

Die beste Route

Die optimale Route hängt von deinem Startpunkt ab. Für viele Europäer bietet sich die Balkanroute an, die über Österreich, Ungarn, Serbien und Bulgarien führt. Diese Route ist gut ausgebaut und bietet zahlreiche Möglichkeiten für interessante Zwischenstopps, wie die Städte Budapest, Belgrad und Sofia.

Alternativ kann man auch über Italien und die Fähre nach Griechenland in die Türkei gelangen. Diese Route ist besonders reizvoll für diejenigen, die das Mittelmeer und die griechischen Inseln genießen möchten.

Ich habe Bekannte, die bereits beide Routen gefahren sind. Hier scheiden sich die Geister, wobei ich erst vor kurzem gehört habe, dass die Preise für die Fähre deutlich teurer geworden sind und man daher wahrscheinlich auf dem Landweg günstiger fährt. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Fazit

Mit dem Auto in die Türkei zu fahren, kann nicht nur günstiger, sondern auch abenteuerlicher und flexibler sein als eine Flugreise. Es ermöglicht dir, die Reise nach deinen Wünschen zu gestalten und viele spannende Orte entlang des Weges zu entdecken. Mit der richtigen Vorbereitung und Planung wird die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Nein, wir sind am Ende dennoch geflogen und nicht mit dem Auto in die Türkei gefahren. Für uns haben wir entschieden, dass sich die Fahrt erst lohnt, wenn man wirklich genügend Zeit hat (nicht nur 10 Tage Urlaub von der Arbeit, wie in meinem Fall).

Für uns steht fest, wenn wir einmal mit dem Auto in die Türkei fahren, möchten wir es zu einem wirklich tollen Roadtrip ausbauen. Unser Plan ist es, durch viele Zwischenstopps auch noch andere Städte und Länder kennenzulernen und zu besichtigen. Wien soll sehr schön sein, aber auch Budapest interessiert uns sehr. Dafür benötigen wir mindestens 3 Wochen Urlaub, wenn nicht sogar noch mehr.

Daher geht es für uns erst einmal weiterhin mit dem Flugzeug in die Türkei.

Bist du schon einmal mit dem Auto in die Türkei gefahren? Wie waren deine Erfahrungen? Welche Route kannst du empfehlen und gibt es sonst noch Tipps, die du hier mit uns teilen kannst? Teil deine Erfahrungen – ich freue mich sehr über einen Kommentar.