Didyma (Didim)
Didyma, heute Didim genannt, war ein antikes Heiligtum und liegt an der Westküste der heutigen Türkei, genauer in der Nähe der antiken griechischen Stadt Milet. Didim gehört zur Provinz Aydin. Der nächstgelegene Flughafen ist Izmir. Didim liegt 102 km von Flughafen Adnan Menderes in Izmir entfernt.
Die Ruinen Didymas sind eine häufig besuchte Touristenattraktion der Stadt Didim. Bekannt ist die Stätte hauptsächlich aufgrund des imposanten und gut erhaltenen Apollon-Tempels des antiken Griechenlands.
Ursprünge
Didyma wurde im 7. Jahrhundert von den Griechen gegründet und florierte als wichtiges Zentrum der hellenistischen Zivilisation. Zusätzlich entwickelte sich die Stadt aufgrund seines Apollonheiligtum neben Delphi und Dodona zu den bekanntesten griechischen Orakelstätten.
Die letzte große Blütezeit des Heiligtums war im 1. und 2. Jahrhundert. Nach der römischen Eroberung Griechenlands im 2. Jahrhundert n. Chr. verlor die Stadt jedoch immer mehr an Bedeutung und wurde schließlich ganz aufgegeben.
Bauten
Apollotempel
Der eine Bau des Tempels stammt aus der Zeit um 700 v. Chr. Der andere Bau zu einem Zeitpunkt aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Die Bauten erreichten eine Höhe von 24 Metern.
Die Heiligstätte wurde im Stil eines Ringhallentempels gebaut. Es ergab sich ein doppelter Kranz von 120 Säulen, die einen großen, offenen Innenhof umgaben. Untypisch war also, dass die „Cella“ nicht überdacht war. Stattdessen befand sich anstelle einer Kultstatue ein flacher „Naiskos“ (Schrein) an der Rückseite der Cella.
Das eigentliche Merkmal des Apollonheiligtums bildete aber eine Quelle, die zur Orakelerteilung benutzt wurde.
Artemistempel
Der Artemistempel wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. erbaut und bestand aus drei Räumen. Hierbei handelt es sich um einen ionischen Tempel, dessen Vorbild der hellenistische Naïskos des Apollontempels war.
In Didyma wurden viele Götter verehrt, aber nur für Apollon und Artemis sind Tempelbauten inschriftlich überliefert.
Theater & Stadium
Das Theater von Didyma, mit seinem halbkreisförmigen Zuschauerraum und wurde in zwei Bauphasen erschaffen. Die 1. Phase liegt am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr., die 2. Phase in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Nach der zweiten Bauphase bot das Theater Platz für 4000 Zuschauer.
Um 200 v. Chr. wurde parallel zum Apollontempel ein Stadium erbaut. Es gab einen Zuschauerrang mit 7 oder 8 Reihen von Sitzstufen.
Verfall
Die einst belebte und imposante Tempelanlage liegt heute in Ruinen. Die Zerstörung begann 494 v. Chr. durch die Perser und wurde 262 n. Chr. von den Römern fortgeführt. In den folgenden friedlichen 2. Jahrhunderten kam es zum Wiederaufbau durch die Mileter. Allerdings waren diese aufgrund des Einmarschierens der Gothen im 3. Jahrhundert dazu gezwungen, Didyma zum Schutze ihres Volkes in eine Burg zu verwandeln.
Zwar wurde der Tempel zu dieser Zeit nie ganz zerstört, der Bau stagnierte jedoch. Das endgültige Schicksal des Baus besiegelte die Verbreitung des Christentums, da diese Orakelstätten als Symbol der Vielgötterei ansahen und sie daher schließlich zerstörten.
Das Orakel
Das Orakel des Tempels wurde in wichtigen Angelegenheiten wie Krieg, Koloniegründung, Religion und persönlichen Problemen zurate gezogen. Insbesondere war es für seine Vorhersage über die Zukunft berühmt.
Die Besucher der Stätte mussten zunächst einen Preis zahlen, der anhand der Bedeutsamkeit ihrer Frage berechnet wurde. Des Weiteren sollte ein Tieropfer erbracht werden. Nach der Erfüllung dieser Pflichten badeten die Besucher des Heiligtums im nahe gelegenen Fluss Branchidae, der Apollo heilig war.
Anschließend betraten sie das Heiligtum und wurden von einem Priester der Apollo empfangen, welcher ihnen ihre Fragen beantwortete. Man glaubte, dass die Priester in der Lage waren, Apollo selbst herbeizurufen, sich in Trance zu versetzen und dann ihre Antwort an die Besucher formulierten.
Die Antworten des Orakels waren oft kryptisch und mussten vom Fragesteller sorgfältig interpretiert werden.
Diese Abläufe und die Funktionsweise des Orakels werden in vielen historischen Schriften erwähnt. Viele Aufzeichnungen über das Wahrsagen des Orakels sind hingegen leider nicht mehr vorhanden.
Lage – Eintritt – Öffnungszeiten
- Adresse: Yoran Küme evleri hisar mah.apollon tapınağı
- Öffnungszeiten: Täglich von 08:30 – 19:00 Uhr
- Eintritt: 50 TL → Bitte beachte, dass der Eintritt zu städtischen Sehenswürdigkeiten und Museen nur in Türkischen Lira bezahlt werden kann.
Ist Didyma einen Besuch wert?
Wenn du mich fragst, ja! Die Ruinen von Didyma finde ich wirklich sehr interessant. Dieser Ort bietet dir nicht zur gut erhaltene Bauten, sondern auch eine alte Geschichte und Mythen. Geschichtsbegeisterte Reisende kommen hier wirklich auf Ihre Kosten.
Während du in dieser Gegend bist, gibt es noch weitere tolle Unternehmungen. Der Bafa-See in der Nähe von Didim und seine Umgebung sind wichtige Vogelbeobachtungsgebiete der Türkei. Karina, die Kazıklı-Bucht, das Menderes-Delta und der Dilek-Halbinsel-Nationalpark sind weitere himmlische Gegenden, die es wert sind, gesehen zu werden.
Zudem kannst einen Besuch in Didim perfekt mit einem Städtetrip nach Izmir verbinden. Buche dir eine Unterkunft in Izmir und nutze Didim als einen Tagesausflug.
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