Ephesos (Ephesus)
Die antike Stadt Ephesos gehörte vor vielen Jahrhunderten zu den größten Städten der heutigen Türkei. Heute befindet sich an diesem Ort die vermutlich wichtigste archäologische Ausgrabungsstätte des Landes. Dich erwarten eine Menge Sehenswürdigkeiten, welche dir die Spuren der bewegten Geschichte vor Augen führen.
Wie bedeutungsvoll Ephesos ist, beweist insbesondere die Ernennung der Stätte durch die UNESCO zum Weltkulturerbe. Der Tempel der Artemis ist sogar eines der Sieben Weltwunder der Antike. Sofern du dich für Geschichte interessierst, wirst du deinen Ausflug nach Ephesos bestimmt genießen.
Begeben wir uns auf eine faszinierende Zeitreise und erkunden gemeinsam die verborgenen Geheimnisse der antiken Stadt Ephesus und ihrer beeindruckenden archäologischen Ausgrabungsstätte.
Ein wahres Paradies für Geschichtsliebhaber und Abenteurer gleichermaßen, denn Ephesos enthüllt seine zeitlose Schönheit und seine tief verwurzelte Bedeutung mit jeder Stufe, die wir auf dem historischen Pfad unternehmen.
Lass uns aufbrechen und die Magie dieses einmaligen Reiseziels gemeinsam erleben.
Kurzer Blick auf die Geschichte von Ephesos
Die antike Hafenstadt Ephesos galt zu ihren Hochzeiten als das bedeutendste Handelszentrum des Mittelmeerraums. Über den Zeitraum von mehreren Jahrhunderten befand sich Ephesos unter dem Einfluss von verschiedenen Herrschern. Früher war es eine der wichtigsten Stätten des Christentums und einige der archäologischen Stätten sind bis heute ein beliebtes Pilgerziel für gläubige Christen.
Für eine lange Zeit befand sich Ephesos in den Händen des hellenistischen Reichs. Allerdings wurde es im Jahr 129 v. Chr. dem Römischen Reich per Testament vermacht. Insbesondere unter Kaiser Augustus gelangte es in dieser Zeit zu einem unfassbaren Reichtum. Viele der Bauwerke, wie etwa die beiden Agoren, der Aquädukt und das Amphitheater, wurden während seiner Herrschaft erbaut.
Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. spielte Ephesos eine einflussreiche Rolle bezüglich der Ausbreitung des Christentums. Unter anderem besuchten der Heilige Paulus und der Heilige Johannes Ephesos. Viele der Einwohner konvertierten danach zum Christentum.
Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurde Ephesos von den Goten zerstört, aber danach wieder zum Teil aufgebaut. Allerdings erlangte die antike Stadt nie wieder den einflussreichen Status, den sie zuvor hatte. Im Byzantinischen Reich wurde die heutige archäologische Stätte vollkommen vernachlässigt und dem Verfall überlassen.
Wo liegt Ephesos?
Ephesos findest du direkt am Stadtrand von Selçuk, einer Stadt 80 km südlich von Izmir. Ich kann dir empfehlen, nicht nur die Ruinen der antiken Stadt zu besuchen, sondern auch Selçuk selbst eine Chance zu geben. Du findest dort ebenso einige interessante Sehenswürdigkeiten. Eines davon ist das Ephesos Museum. Mehr darüber erfährst du weiter unten in diesem Beitrag.
So kommst du nach Ephesos
Von vielen Städten in der Türkei aus kannst du mit einem Bus problemlos nach Ephesos gelangen. Dafür musst du nur zum Busbahnhof laufen und dort ein Ticket nach Selçuk kaufen.
Dort angekommen, steigst du in den Dolmus, einen für die Türkei typischen Minibus um. Dieser bringt dich nach einer zehnminütigen Fahrt zum Eingang der Ruinen von Ephesos.
Eintrittspreise & Öffnungszeiten
Der Eintrittspreis liegt bei 400 Türkische Lira für die antike Stadt Ephesus. 170 Türkische Lira fallen zusätzlich für die Yamaç evleri, welche sich in einer Art überdachter Ausgrabungshalle befinden, an. (Stand 2023)
Öffnungszeiten: Von 08:00 – 19:00 Uhr
Wie ist das Wetter in Ephesos und wann ist die beste Reisezeit?
Ephesos ist ein äußerst beliebtes Ausflugsziel. Deswegen solltest du, falls du keine Lust auf Menschenmassen hast, die Hauptreisezeit lieber vermeiden. Diese fällt insbesondere auf die Sommermonate.
Außerdem steigen in der Hochsaison die Preise für Übernachtungen in den Hotels. Falls du Probleme mit hohen Temperaturen hast, rate ich dir ebenfalls von einer Reise im Sommer ab. Das Thermometer klettert in dieser Jahreszeit regelmäßig auf über 40 °C.
Auch die Wintermonate lohnen sich für einen Besuch, doch in dieser Zeit regnet es häufig. Klar, die Temperaturen sind für den Winter recht mild, die durchschnittliche Temperatur liegt bei ungefähr 10 °C. Doch egal, wie mild der Winter ist, bei Regen macht das Erkunden der antiken Ruinen wirklich keinen Spaß.
Ich persönlich empfehle dir als beste Reisezeit die Monate im Frühling oder im Herbst. Insbesondere die Monate April und Mai sowie Oktober und November eignen sich hervorragend für deinen Besuch in Ephesos. Zu dieser Zeit regnet es nur selten und die Temperaturen sind herrlich angenehm.
Erfahre in meinem Beitrag Reisewetter Türkei, die beste Reisezeit und das Reisewetter für die Türkei.
Sehenswürdigkeiten in Ephesos
Gymnasium von Vedius
Das Gymnasium von Vedius findest du am Hang eines Hügels in der Nähe von Ephesos. Es stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Heute kannst du dort die Überreste der Palästra entdecken, einem großen Gebäude in rechteckiger Form mit einem Arkadenhof.
Besonders gut erhalten ist die östliche Hälfte dieses antiken Bauwerks. Dieser zeichnet sich durch die mit Marmor verkleideten Ziegelsteine aus. Auch von der Einrichtung im Inneren ist noch einiges übrig geblieben. Den Besuch wirst du dementsprechend nicht bereuen.
Nur 100 Meter in südlicher Richtung steht zudem das Stadion, dessen Ursprünge auf die Zeit unter der Herrschaft des römischen Kaisers Nero zurückgeht. Auf der Südseite befanden sich damals steinerne Sitzbänke für die Zuschauer, heute sind diese jedoch nicht mehr vorhanden. Ebenfalls interessant ist die Arena, in welcher Kämpfe zwischen Gladiatoren und wilden Tieren stattfanden.
Außerdem kannst du vom Gymnasium von Vedius aus einer gepflasterten Straße folgen. Diese führt dich zum Koressos-Tor, von diesem stehen heute allerdings nur noch ein paar Reste.
Tempel der Artemis
Der Tempel der Artemis gehört zu den sieben Weltwundern der Antike. Wie die meisten anderen Vertreter dieser Weltwunder ist heute von diesem ehemals imposanten Meisterwerk der Architektur nur noch wenig vorhanden. Lediglich eine einzige Säule steht heute noch. Erst archäologische Ausgrabungen sorgten dafür, dass die Existenz eines solchen Tempels bekannt wurde.
Erbaut wurde der riesige Marmortempel im 6. Jahrhundert v. Chr. Während heute nur noch eine Säule übrig ist, bestand der Tempel der Artemis damals aus insgesamt 127 Säulen.
Im Laufe der Zeit wurde der Tempel mehrmals von Bränden und vielen weiteren Naturkatastrophen in Mitleidenschaft gezogen. Zweimal wurde das Weltwunder wiederaufgebaut. Doch im byzantinischen Reich wurde es komplett der Verwahrlosung überlassen. Die Steine haben die Byzantiner für andere Bauwerke verwendet. Heute kannst du einige der Säulen, die ursprünglich hier standen, in der Hagia Sofia in Istanbul bestaunen.
Kirche der Jungfrau Maria
Diese Kirche findest du 100 Meter vom Gymnasium von Vedius entfernt. Es handelt sich bei ihr um die Überreste einer etwa 260 Meter langen Kirche, welche der Jungfrau Maria geweiht war.
Allerdings war dies nicht immer eine Kirche. Ursprünglich war das Gebäude die Heimat eines Museums. Die Umwandlung zur Kirche erfolgte erst im 4. Jahrhundert n. Chr.
Verulanusplatz
Unweit vom Gymnasium entfernt liegt der Verulanusplatz. Bei diesem handelt es sich um einen riesigen Arkadenhof, welchen Athleten zum Training genutzt haben.
Direkt hinter diesem Hof steht das aus der frühen Kaiserzeit stammende Hafentheater. Dabei handelt es sich um ein Ensemble von Gebäuden, welche um den Hof angeordnet sind. Jeweils am südlichen und nördlichen Ende steht eine marmorne Säule.
Ebenfalls interessant sind die Bäder aus dem 2. Jahrhundert. Du findest sie gleich hinter dem Theater. Im 4. Jahrhundert wurden sie unter der Herrschaft von Konstantin dem Großen prächtig umgebaut.
Arkadiane
Bei der Arkadiane handelt es sich um eine bezaubernde Arkadenstraße. Sie führt dich vom Hafen aus zum Großen Theater. Erbaut wurde diese Allee unter dem Kaiser Arcadius um das Jahr 400 n. Chr. herum. Die beiden Tore an den jeweiligen Enden verstärken den märchenhaften Flair der Arkadiane zusätzlich.
Großes Theater
Es hat mehr als hundert Jahre gedauert, um dieses Bauwerk fertigzustellen. Begonnen hat man mit dem Bau des Großen Theaters unter der Herrschaft von Claudius, die Fertigstellung erfolgte erst unter Kaiser Trajan.
Bis heute sind weite Teile des Großen Theaters noch in einem gut erhaltenen Zustand. Vor allem das Orchester und die Bühnengebäude möchte ich hierbei gesondert erwähnen.
Insgesamt bietet das Theater Platz für 25.000 Zuschauer. Von den obersten Rängen aus kannst du sogar einen atemberaubenden Blick auf den alten Hafen werfen.
Von der Bühnenwand ist heute nur noch der Teil im untersten Stockwerk erhalten geblieben. Früher verlief sie über drei Etagen und war insgesamt 18 m hoch.
Ein weiteres Highlight findest du in der westlichen Terrassenmauer. Hier befindet sich ein griechisches Brunnenhaus. Obwohl es zum größten Teil in Ruinen liegt, kannst du noch genau die Strukturen des ehemaligen Bauwerks erkennen.
Untere Agora
Bei der Unteren Agora handelt es sich um einen 116 m langen Marktplatz. Du findest ihn südwestlich vom Großen Theater. Er ist nur zu einem Teil ausgegraben.
Für den Bau der Unteren Agora hat man Steine von früheren Gebäuden verwendet. Dadurch haben sich fast automatisch vielfältige Details ergeben.
Früher war die Untere Agora umgeben von einer doppelten Kolonnade. In diesen waren in der Vergangenheit Büros und Geschäfte untergebracht.
Serapeion
Bei dem Serapeion handelt es sich um einen Tempel, welcher dem ägyptischen Gott Serapis gewidmet ist. Entlang der Fassade des Serapeion standen früher mehrere 15 m hohe Säulen. Unter der Zeit der Byzantiner erfolgte die Umfunktionierung des Tempels zu einer christlichen Kirche.
Bibliothek des Celsus
Unterhalb des Straßenniveaus findest du einen kleinen Platz. Dort steht die zwei Stockwerke hohe Fassade der Bibliothek von Celsus. Vor allem die Säulen und Gesimse sind wirklich beeindruckend.
Ursprünglich war das Gebäude sogar noch ein Stockwerk größer und mit farbigem Marmor komplett verkleidet. Zudem befanden sich entlang der Rückwand einige Nischen. Diese dienten zur Aufbewahrung von Schriftrollen.
Außerdem befindet sich unter der mittleren Nische eine Grabkammer. In dieser liegt der Sarkophag von Titus Julius Celsus Polemaeanus, dem damaligen Statthalter der römischen Provinz Asia.
Gleich in der unmittelbaren Nähe der Bibliothek des Celsus befindet sich zudem das Tor des Macaeus und Mithridates.
Straße der Kureten
Erinnerst du dich noch an die gepflasterte Straße, welche von der Unteren Agora wegführt? Diese geht direkt in die Straße der Kureten über, welche bis zur Oberen Agora verläuft.
Unter andere befinden sich entlang der Straße der Kureten die Fundamente des Propylaions. Dabei handelt es sich um ein Tor aus dem 2. Jahrhundert. Von diesem führt dich eine Gasse zum Berg Koressos in Richtung Süden.
Ebenfalls interessant ist das Oktogon, welches an der östlichen Seite des Propylaions steht. Dieses Grabmal verfügt über einen achtseitigen Aufbau, woher auch der Name „Oktogon“ stammt. Umgeben ist es von einer korinthischen Kolonnade.
Wenn du weiter den Hügel hinaufläufst, stößt du auf einige Gebäude. In diesen wurden bei archäologischen Ausgrabungen bezaubernde Mosaike entdeckt. Direkt dahinter findest du einen Tempel, welcher laut einer Inschrift dem Kaiser Hadrian gewidmet war. Gleich dahinter stehen die Überreste der einst sieben Stockwerke hohen Scholastika-Thermen aus dem 2. Jahrhundert.
Wenn du nun noch weiterläuft, stößt du auf eine zweistöckige Rotunde. Diese steht auf einem viereckigen Sockel. Im unteren Stockwerk befinden sich dorische Halbsäulen, das obere Stockwerk besteht aus ionischen Säulen.
Auf dem weiteren Weg entlang der Straße der Kureten trimmst du auf den Trajansbrunnen und das Herkulestor. Danach biegst du nach rechts ab und gelangst zum Domitiansplatz. Von dort aus genießt du einen umwerfenden Blick auf den Domitianstempel.
Obere Agora
Wenn du vom Domitianstempel aus in Richtung Osten läufst, gelangst du zur Oberen Agora. Auf diesem Platz stehen unter anderem der Tempel der Isis und das Hydreion. Bei letzterem handelte es sich um einen Wasserturm. Er hat das Quellwasser, welches vom Hügel herabfließt, aufgefangen.
Das Prytaneion findest du an der nördlichen Seite der Oberen Agora. Hier hat man bei Ausgrabungen Figuren der Artemis entdeckt. Heute kannst du diese in Selçuk im Archäologischen Museum bewundern.
Odeon
Das halbkreisförmige Odeon wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. unter Publius Vedius Antonius errichtet. Du findest es östlich vom Prytaneion. Der größte Teil ist rekonstruiert, aber die unteren Ränge der marmornen Bänke sind noch im originalen Zustand. Insgesamt fanden hier 1.400 Leute einen Platz und konnten den hier stattfindenden Konzerten und Aufführungen beiwohnen.
Archäologen vermuten, dass das Odeon früher ein Dach hatte. Dies liegt primär daran, dass es keine Leitungen gibt, welche das Regenwasser abführen.
Magnesisches Tor
Folgst du von der Oberen Agora aus der alten Hauptstraße von Ephesos, gelangst du nach einiger Zeit zum Magnesischen Tor. Dieses stellte in der Vergangenheit den Ausgangspunkt für eine Straße nach Magnesia dar.
Nördlich von diesem Tor stehen die Ruinen des östlichen Gymnasiums. Diese sind ähnlich aufgebaut wie das Gymnasium des Vedius. Es ist auch als Mädchenturnhalle bekannt, was daran liegt, dass hier bei Ausgrabungen viele weibliche Statuen entdeckt wurden.
Selçuk
Selcuk ist eine Stadt 70 km nördlich von Izmir. Wie oben bereits erwähnt liegt Ephesos direkt am Stadtrand von Selçuk, weshalb sich die kleine Stadt als bester Ausgangspunkt für deine Erkundungstour nach Ephesos und Umgebung anbietet. Viele interessante Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Ephesos findest du in Selcuk.
Auch finde ich persönlich, dass die Stadt einen ganz eigenen bezaubernden Charme hat, von der Region einmal ganz zu schweigen. Solltest du dich dafür entscheiden, die Region rund um Ephesos mehr als einen Tag zu erkunden, möchte ich dir hier ein paar Empfehlungen geben.
Hotels in Selcuk
An dieser Stelle kann ich dir eine 100 % Weiterempfehlung eines wirklich bezaubernden kleinen Hotels geben. Diese Empfehlung beruht auf meiner eigenen Erfahrung.
Urkmez Hotel
Das kleine familiengeführte Urkmez Hotel mit insgesamt 15 Zimmern befindet sich direkt im Zentrum von Selcuk. Du hast die Wahl zwischen Standard-, Komfort- und Familienzimmern. Die Zimmer sind alle mit einem eigenen Bad mit WC und Dusche, Föhn, Klimaanlage und TV ausgestattet. Wi-Fi steht dir kostenlos zur Verfügung.
Beginne den Tag mit einem leckeren Frühstück vom Buffet. Dieses ist bei deiner Zimmerbuchung inklusive und lässt dich gestärkt in den Tag starten. Lass dir vor Ort auch noch viele tolle Informationen und Ausflugstipps rund um die Region Selcuk und Ephesos geben.
Restaurants, Bus und Bahn sowie einige Sehenswürdigkeiten sind fußläufig zu erreichen. Solltest du mit dem Auto anreisen, stehen dir kostenlose, öffentliche Parkplätze ca. 200 Meter vom Hotel entfernt zur Verfügung. Alternativ bietet dir das Urkmez Hotel auch einen kostenpflichtigen Hoteltransfer und einen Mietwagenverleih an.
Adresse: Urkmez Hotel, Namık Kemal Cad. No:20, 35920 Selçuk / Izmir
Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Ephesos
Ephesos Museum
Dieses beeindruckende Museum findest du mitten im Herzen von Selçuk. Du findest dort einige der interessanten Funde, die bei Ausgrabungen in der archäologischen Stätte von Ephesos ans Tageslicht gebracht wurden.
Zu den Highlights gehört auf jeden Fall der Gladiatorensaal. In diesem kannst du die Funde aus den Ausgrabungen des Gladiatorenfriedhofs bewundern. Anhand von Informationstafeln erfährst du vieles über das Leben der Gladiatoren in dieser Stadt. Ebenfalls interessant ist die geschnitzte Statue der Artemis, welche wegen ihrer mehrbrüstigen Darstellung der griechischen Göttin der Jagd bekannt ist.
Basilika des Heiligen Johannes
Die Basilika sieht aus wie eine Zitadelle und nahm in der Vergangenheit die gesamte Breitseite des Hügels ein. Sie zählte gemeinsam mit der Hagia Sofia im heutigen Istanbul zu den größten christlichen Bauwerken des Byzantinischen Reichs. Laut Überlieferungen soll sich unter der Kirche das Grab des Heiligen Johannes befinden.
Über dem Grab befand sich in früheren Zeiten ein Mausoleum. Dessen Dach wurde von vier Säulen getragen. Unter Kaiser Justinian wurde dieses jedoch entfernt und die Grabstätte zu dieser imposanten dreischiffigen Basilika umgebaut.
Im Jahr 1130 haben die Seldschuken, nachdem sie Ephesos erobert hatten, diese Kirche zu einer Moschee umgewandelt. Später diente die Basilika des Heiligen Johannes als Basar, bevor sie schlussendlich einem Erdbeben zum Opfer fiel.
Heute sind die Ruinen nur zum Teil restauriert. Dennoch bekommst du einen hervorragenden Eindruck, welche monumentale Größe die Basilika des Heiligen Johannes früher hatte.
Festung Ayasuluk
Du findest die Festung Ayasuluk auf einem Hügel hoch über der Stadt Selçuk. Sie stammt aus der Zeit des Byzantinischen Reichs, wurde von den Seldschuken jedoch erweitert. Insgesamt verfügte die riesige Mauer der Festung Ayasuluk über 15 Türme.
Innerhalb der Mauern kannst du die Überreste von zahlreichen Häusern und einer kleinen Moschee entdecken. Außerdem lohnt sich der Ausblick von der Hügelkuppe. Du genießt einen märchenhaften Blick auf Selçuk und die Landschaft rund um die Stadt.
Bei deinem Besuch in Selçuk kann es sein, dass die Anlage ab und an für Besucher nicht zugänglich ist. Dies liegt daran, dass auch heute noch regelmäßig Ausgrabungsarbeiten stattfinden. Komm einfach an einem anderen Zeitpunkt wieder, falls du Pech hattest.
Römischer Aquädukt
Der Römische Aquädukt ist heute noch teilweise erhalten und verläuft durch das Zentrum der Stadt Selçuk. Mittlerweile haben Störche ihre Nester auf dem Aquädukt gebaut. Aufgrund dessen ist es ein beliebtes Fotomotiv bei allen Reisenden, die in Selçuk einen Zwischenstopp einlegen.
Besonders lohnt sich eine Reise nach Selçuk in der Zeit vom März bis September. Dies ist die Nistzeit der Störche. Das bedeutet für dich, dass du in diesem Zeitraum die höchste Chance hast, Störche mit deinen eigenen Augen zu bewundern.
Ausflugsziele und Unternehmungen rund um Ephesos
Grotte der Siebenschläfer
Die Grotte der Siebenschläfer ist ein Höhlensystem, welches du etwa 2 km von der antiken Stadt Ephesos entfernt findest. Interessant ist ein Besuch hauptsächlich wegen der Legende, welche sich rund um die Grotte der Siebenschläfer rankt.
Laut einer Erzählung waren im Jahr 250 n. Chr. sieben Christen in dieser Höhle gefangen. Etwa 200 Jahre später sollen sie wieder zum Leben erwacht sein. Während sie früher wegen ihres Glaubens von Kaiser Decius verfolgt wurden, fanden sie nun eine christlich geprägte Welt vor. Nach ihrem Tod sollen diese sieben Christen in der Höhle begraben worden sein. Heute kannst du sogar einige dieser Gräber besichtigen. Des Weiteren ist die Grotte aufgrund dieser Legende ein beliebter Wallfahrtsort.
Sirince
Das malerische Dorf Sirince wird dich mit seinen steinernen Häusern bestimmt überzeugen. Es zieht sich einen Hang hinunter und ist umgeben von einem dichten Wald. Für lange Zeit lebten hier vor allem Griechen, aber im 20. Jahrhundert verließen diese Sirince. Die verlassenen Häuser wurden anschließend von Türken bezogen.
Wenn du den gepflasterten Gassen bergauf folgt, gelangst du zur Kirche St. Johannes der Täufer. In deren Inneren erwarten dich wunderschöne Fresken, allerdings sind sie stark beschädigt. Der Höhepunkt ist jedoch der sagenhafte Panoramablick auf das idyllische Dorf, welchen du vom Hügel aus genießt.
Tire
Möchtest du wissen, wie das Landleben in der Türkei aussieht? Dann solltest du unbedingt das kleine Bauerndorf Tire besuchen. Dieses findest du etwa 40 km nördlich von Selçuk.
Tire ist vorrangig für die Filzherstellung bekannt. Auch heute noch kannst du einige Meister dieses Handwerks bei ihrer Arbeiten beobachten.
Ich kann dir empfehlen, dass du an einem Dienstag einen Ausflug nach Tire unternimmst. An diesem Wochentag findet der Markt von Tire statt. Auf diesem kannst du leckere Lebensmittel aus der Region kaufen und das bunte Marktleben aus den Augen eines Einheimischen betrachten.
Bereits auf dem Weg von Selçuk nach Tire triffst du auf einige interessante Sehenswürdigkeiten. Besonders den Grabhügel und das Mausoleum möchte ich hier gesondert aufzählen. Die Herkunft dessen schätzen Archäologen auf das 4. Jahrhundert v. Chr.
Pamucak Strand
Selbstverständlich gibt es nicht nur uralte Ruinen in und um Ephesos zu entdecken. Falls du lieber Lust hast, deine Zeit am Strand zu verbringen, dann möchte ich dir den Strand von Pamucak ans Herz legen.
Du findest diesen traumhaften Sandstrand etwa sieben Kilometer entfernt von Selçuk. Folge einfach der Straße in Richtung Kusadasi. Vor allem im Sommer lohnt sich der Besuch.
Mir gefällt der Strand besonders deswegen, weil du hier vor allem Einheimische triffst. Mach es ihnen doch gleich und nimm etwas zum Essen mit. Nichts ist entspannender als ein gemütliches Picknick am Sandstrand mit Blick auf das Meer.
Doch du musst nicht zwangsläufig ausschließlich in der Sommerzeit den Strand von Pamucak aufsuchen. Auch im späten Winter sowie im Frühling lohnt sich ein Ausflug hierher. Zu dieser Jahreszeit wirst du mit etwas Glück ein paar Flamingos sehen.
Skydiving
Noch mehr Action gefällig? Dann habe ich genau das Richtige für dich. Die Region zu Fuß erkunden kann ja jeder, aber wie wäre es denn, sich alles einmal aus der Luft anzusehen? Dann ist Skydiving perfekt dafür.
Ein unvergessliches Erlebnis mit Action, einzigartigen Eindrücken und jede Menge Spaß. Startpunkt ist der kleine Flughafen in der Stadt Selcuk. Von dort geht es mit dem Flugzeug hoch hinaus.
Sobald die ideale Höhe erreicht ist, wird es ernst. Mit einem Profi an deiner Seite bereitest du dich zum Absprung deines Tandemflugs vor und genießt kurz darauf die antiken Ruinen von Ephesos und die traumhafte Landschaft aus der Luft.
Abschließende Worte
Nun hoffe ich natürlich, dass ich dir einen eindrucksvollen Überblick über die uralte in Ruinen liegende Stadt Ephesos bieten konnte. Jeder, der sich auch nur ansatzweise für Geschichte interessiert, wird sich wahnsinnig an den zum Teil hervorragend erhaltenen mehrere Jahrhunderte alten Gebäude erfreuen.
Für Städtereisende ist hingegen besonders Selçuk, an dessen Stadtrand sich diese archäologische Stätte befindet, äußerst interessant. Des Weiteren findest du rund um Selçuk eine Menge weiterer interessanter Sehenswürdigkeiten, welche auf die christliche Vergangenheit hinweisen. Falls du länger vor Ort bleibst, kannst du auch noch einige tolle Ausflüge unternehmen.
Natürlich freue ich mich, wenn du mir Feedback zu meinem Blogpost hinterlässt. Vielleicht hast du auch noch weitere Vorschläge für interessante Ausflugsziele, die du von Ephesos aus erreichen kannst? Dann schreib mir doch einfach einen Kommentar.
Eine super gute Beschreibung. Gerne würde ich diese Stadt einmal besuchen, wie ist die beste Anreise ab Mailand ?Mich interessiert aber besonders, was hat diese Stadt / Städte denn so zerstört ? Warum ist es eine gefundene Ruine heute ? Wer ordnet die Säulen und Steinbloecke so in Reih und Glied an ? Warum die Ausgrabungen ? Bis wann war Ephesus bewohnt ? Wie ist die Währung heute in der Tuerkei – €- ?
Danke fuer Ihre Information
Hallo Cornelia,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, Ephesus ist auf jeden Fall einen Besuch wert – ich war begeistert.
Von Mailand aus fliegst du am besten nach Izmir. Je nach Art und Wunsch deines Urlaubs kannst du dir zum Beispiel ein Hotel in Selcuk oder eher am Strand in Kusadasi buchen und dann einen Tagesausflug dorthin unternehmen. Ein weiterer toller Ausflug in dieser Region wäre noch das Dorf Sirince 🙂
Die Währung in der Türkei sind Türkische Lira. Derzeit liegt der Wechselkurs von Euro zu Lira bei 32.
Im 19. Jahrhundert begann die archäologische Erforschung von Ephesos mit der Suche nach den Überresten des Artemistempels. Dabei wurden auch erste Teile der eigentlichen Stadt bekannt. Ich würde dir empfehlen das antike Ephesus auf jeden Fall mit einem Guide zu besichtigen – so erhältst du eine ausführliche Erklärung zur Entstehung bis hin zu den jetzigen Ruinen.
Liebe Grüße
Tina
9/24 kostete der Eintritt 40 EURO!
Parken:120 TL
In der Hauptbesuchszeiten lange Wartezeiten