14 türkische Süßigkeiten, die du auf jeden Fall einmal probieren solltest!
Die Verzauberung durch türkische Süßigkeiten ist ein weltweites Phänomen, mit ihrer einzigartigen Mischung aus Aromen und Texturen, die nicht nur in der Türkei ihren Ursprung haben, sondern von der Hagia Sophia bis zu den entferntesten Ecken der Erde reichen. Von Baklava bis Lokum, die süßen Verführungen haben die Küchen weit über die Grenzen des ehemaligen Osmanischen Reiches hinaus bereichert.
Von der geschäftigen Atmosphäre Istanbuls bis zu den ruhigen Straßen von Çeşme, erfüllen die Süßwaren jede Region mit unvergesslichen Geschmackserlebnissen.
Nun, lass uns auf eine süße Reise gehen und die bekanntesten türkischen Süßigkeiten entdecken!
1. Baklava
Diese osmanische Köstlichkeit, die häufig in Gesellschaft von türkischem Kaffee genossen wird, bildet das süße Herzstück der türkischen Dessertkultur. Die Zubereitung von Baklava kann variieren – während manche Regionen Blätterteig bevorzugen, schwören andere auf Yufka-Teig. Auch beim Sirup gibt es eine geschmackliche Bandbreite von Zucker zu Honig, verfeinert in manchen Orten mit einem Hauch von Rosenwasser, einem klassischen Element des türkischen Honigs. Die Füllung changiert von gehackten Mandeln, über Pistazien bis zu Walnüssen, jede Variation ein Spiegelbild der lokalen Traditionen.
Das Bittere des türkischen Kaffees oder die Cremigkeit von Kajmak bieten den perfekten Gegensatz zur Süße des Baklava, ein kulinarischer Kontrast, der den Gaumen erfreut und die Sinne belebt.
Natürlich gibt es in anderen Ländern ebenfalls landestypische Einflüsse. In den arabischen Ländern wird der Sirup etwa zusätzlich noch mit Rosenwasser verfeinert. Die Griechen reichen den Honigsirup mit Zitronensaft und Zimt an. Wozu Baklava aber auf jeden Fall immer passt, ist türkischer Tee.
In der Türkei trinken die Leute traditionell zu Baklava, einen türkischen Kaffee. Dies hat den Hintergrund, dass das bittere Aroma des Kaffees den idealen Kontrast zu dem doch ziemlich süßen Baklava darstellt. Zudem servieren sie häufig auch Kajmak oder Speiseeis als Beilage.
2. Güllaç
Diese feine Süßspeise, ein Star während des Ramadan, ist für ihre Leichtigkeit und bekömmliche Süße bekannt. Die Basis bilden hauchdünne Blätter aus Maisstärke, die in einer himmlischen Mischung aus Milch, Zucker und dem aromatischen Rosenwasser baden. Zwischen diesen Lagen verstecken sich gehackte Walnüsse, die mit jedem Bissen ein knuspriges Versprechen erfüllen.
Obwohl einst ein Privileg der Oberschicht, ist Güllaç heute dank der leicht erhältlichen Blätter in jedem türkischen Haushalt anzutreffen. Mit der Möglichkeit, diese Süßspeise zu Hause zu kreieren, wird die Tradition und das Erbe türkischer Desserts lebendig gehalten.
3. Helva
Helva, mit Wurzeln im indischen und arabischen Raum, hat sich einen festen Platz auch in der türkischen und europäischen Küche erobert. Die Zutaten variieren regional und umfassen üblicherweise Öl als Basis und süßende Komponenten wie Zucker, Honig oder Glukosesirup. Vanille, Kakao, Nüsse und Rosenblüten bereichern diese Süßigkeit mit weiteren Geschmacksdimensionen. In der Türkei ist besonders die Version mit Sesammus (Tahina) bekannt, wodurch auch der Begriff „Tahin-Helva“ entsteht. Daneben gibt es in der Türkei auch Helva-Varianten mit Grieß oder Mehl.
4. Tulumba
Tulumba ist eine frittierte Süßigkeit, bekannt aus dem osmanischen und iranischen Raum, ähnlich den spanischen und portugiesischen Churros. Der ungesäuerte Teig wird in ovale, geriffelte Formen gespritzt, frittiert bis sie goldgelb sind und noch heiß mit Sirup übergossen. Kalt serviert, ist Tulumba besonders beliebt beim Iftar, dem Fastenbrechen während des Ramadans. In Asien gibt es mit Jalebi eine verwandte Süßigkeit, die jedoch spiralförmig ist und ähnlich zubereitet wird.
Es gibt auch noch eine Süßspeise im asiatischen Raum, welche so ähnlich ist wie Tulumba, dabei handelt es sich um Jalebi. Dieses wird generell genauso zubereitet wie Tulumba, aber Jalebi sind eher spiralförmig.
5. Maraş Dondurma
Dondurma, das besondere Eis aus der Türkei, hat seinen Ursprung in der Region Maraş. Die Mischung aus Sahne, Salep, Pflanzenharz und Zucker ist für Maraş-Eis typisch. Salep, das aus den Knollen von Orchideen gewonnen wird, dient als Verdickungsmittel und verzögert das Schmelzen des Eises. In der Türkei bieten Straßenhändler diese Köstlichkeit oft mit einem schelmischen Ritual an: Sie präsentieren das Eis auf einem Stiel und ziehen es zurück, wenn man danach greift – ein traditioneller Spaß für Einheimische und Besucher.
6. Lokum
Lokum ist eine orientalische Süßigkeit, welche aus Sirup, bestehend aus Zucker und Stärke, sowie Mastix zubereitet wird. Die Konsistenz dieser vermutlich im alten Konstantinopel erfundenen Spezialität ist eher weich und recht klebrig. Die Farbe ist in der ursprünglichen Version gelblich und leicht transparent, du kannst heutzutage Lokum aber auch in weiteren verschiedenen Farben kaufen.
Um Lokum herzustellen, wird das erwähnte Gemisch aus Zucker und Stärke für mehrere Stunden gekocht. Zur weiteren Aromatisierung wird auch oft noch Orangen-, Zitronen- oder Granatapfelsaft oder Rosenwasser verwendet.
Im Anschluss daran muss die Masse so lange stehen gelassen werden, bis sie komplett fest ist. Danach schneidet man die Masse in Stücke und wälzt sie, damit sie nicht beim Essen am Finger kleben bleibt, in Kokosraspeln oder Puderzucker. Zusätzlich werden sie auch noch gerne mit weiteren Zutaten wie gehackten Nüssen zusätzlich dekoriert.
Immer ein beliebtes Urlaubsmitbringsel. In Cafés werden Lokum auch gerne zum türkischen Kaffee sowie türkischem Tee serviert.
7. Kunafa – Künefe
Diese aus zerkleinertem Filoteig bestehende Süßspeise hat ihren Ursprung im arabischen Raum. Alternativ kann Kunafa aber auch aus einem feinen Teig aus Grieß hergestellt werden. Die Masse wird dann mit einem Zuckersirup übergossen und mit verschiedenen Zutaten übereinander geschichtet. Welche Zutaten dies sind, ist von Region zu Region unterschiedlich. In den meisten Fällen werden Käse, Sahne oder Nüsse verwendet. In der Türkei unterscheidet man zwischen „tel kadayıf„, dem bloßen Teig ohne Zugabe, und „künefe„, das ist die Variante mit Käse.
Für die traditionelle Zubereitung wird erst der Teig in Smen erhitzt, einer Masse aus gesalzener und fermentierter Butter, und im Anschluss mit einem weichen Weißkäse bestrichen. Statt Smen ist es aber auch üblich, Butter, Margarine oder Öl zu verwenden. Danach wird eine weitere Schicht des Teigs darüber gelegt. Zum Schluss wird dann noch ein Sirup mit Zucker, Wasser sowie etwa Rosenwasser über den Teig gegossen. Darüber streut man dann noch zerstoßene Pistazien.
Übrigens trägt die Türkei in Bezug zu diesem Dessert sogar einen Weltrekord. Im Jahr 2017 wurde nämlich der bis dahin die weltweit größte Portion Kunafa hergestellt. Der Ort des Geschehens war die im Süden der Türkei gelegene Provinz Hatay, genauer gesagt die Stadt Antakya. Allerdings wurde dieser Rekord nie offiziell von den Guinness Word Records anerkannt.
8. Cevizli Sucuk
Diese Süßigkeit stammt ursprünglich aus Georgien und besteht hauptsächlich aus Nüssen wie Haselnüssen, Mandeln und Walnüssen, Traubenmost sowie Mehl. Diese werden zusammen mit etwas Schokolade und in manchen Regionen auch Rosinen auf eine Schnur gefädelt und in mit Mehl eingedicktem Traubensaft getaucht. Im Anschluss daran wird sie wie eine Wurst getrocknet, daher auch der Name „Sucuk„. „Cevizli Sucuk“ bedeutet auf Deutsch übersetzt nichts anderes als „Walnuss-Sucuk“.
Bevor die Nüsse überhaupt aufgefädelt werden können, müssen diese natürlich erst einmal geschält werden. Anschließend werden sie für einige Zeit in Wasser aufgeweicht. Sobald die Nüsse weich genug sind, werden diese auf lange Fäden gefädelt. Danach werden die Schnüre in die erwähnte Masse aus eingedicktem Traubensaft, genannt Badagi, getunkt.
Dies wird noch mehrere Male wiederholt, bis die Cevizli Sucuk die Dicke hat, die gewünscht ist. Danach werden die Schnüre für einen längeren Zeitraum getrocknet, in der Regel etwa fünf Tage. Du kannst sie zum einen frisch verzehren, aber andererseits können Cevizli Sucuk auch für längere Zeit gelagert und später verkauft werden.
9. Mesir Macunu
Mesir Macunu ist eine türkische Paste, die anfänglich zu medizinischen Zwecken hergestellt wurde. Der würzige Geschmack der Originalversion resultiert aus einer Kombination von 41 verschiedenen Kräutern und Gewürzen. Heute wird die Paste meist süß hergestellt und ist besonders in Manisa, einer Stadt im westlichen Anatolien, beliebt.
Das Mesir Macunu Festival, das jedes Jahr am 22. März stattfindet, ist eine lokale Tradition, bei der die Paste von den Minaretten der Sultan Moschee geworfen und von den Einwohnern aufgefangen wird. Diese Tradition geht auf eine alte Legende zurück, nach der die Paste die Gesundheit und das Glück der Einwohner von Manisa fördern soll.
10. Zerde
Zerde ist ein türkisches Dessert, das optisch an Reispudding erinnert, sich aber in der Zubereitung deutlich unterscheidet. Das Gericht wird mit Safran gefärbt, wodurch es seine charakteristische gelbe Farbe erhält. Anstelle von Milch wird bei Zerde Wasser verwendet.
Das Dessert ist bei festlichen Anlässen wie Geburten, Hochzeiten und zu Beginn des islamischen Monats Muharram besonders beliebt. Da Reis die Hauptzutat ist, ist Zerde besonders in Regionen verbreitet, in denen Reis kultiviert wird, wie zum Beispiel in der Provinz Edirne.
11. Sütlac
Wenn wir schon beim Reispudding Zerde sind, dann darf natürlich auch der Sütlac nicht fehlen. Hierbei handelt es sich um einen türkischen Milchreis, der oft im Ofen zubereitet wird und dem europäischen Milchreis ähnelt. Die Grundzutaten sind Reis, Milch, Zucker, Vanillezucker und Speisestärke. Man kann Sütlaç sowohl kalt als auch warm genießen.
Ein charakteristisches Merkmal des Sütlaç ist seine goldbraune Oberfläche, die er durch das Backen im Ofen erhält. Dafür wird der Milchreis in feuerfeste Schüsseln gefüllt, mit einer Mischung aus Eigelb und Vanillezucker bestrichen und in einer mit Wasser gefüllten Auflaufform gebacken. Als Gefäße werden oft Tonschüsseln verwendet. Unabhängig von der Variante ist Zimt ein unverzichtbarer Bestandteil und oft werden noch gemahlene Pistazien als Topping hinzugefügt.
12. Ekmek Kadayıfı
Ekmek Kadayıfı findet man besonders in Afyonkarahisar, und ist eine Art Brotpudding. Die Idee dahinter war, altes Brot noch sinnvoll zu nutzen. Es ist eine beliebte Speise während İftar, dem Fastenbrechen im Ramadan.
Für die Zubereitung wird hartes Brot ausgehöhlt und mit karamellisiertem Zuckersirup übergossen, bis es weich wird. Anschließend wird es oft mit Kajmak (eine Art dickflüssige Sahne) oder Eiscreme serviert.
13. Lokma
Lokma hat seine Ursprünge in der arabischen Welt, wo Hefeteig frittiert und dann in Honig oder Sirup getunkt wird. In der Türkei wird der Teig aus Mehl, Hefe, Salz und Zucker zubereitet, ähnlich wie in der arabischen Tradition frittiert und in Sirup getaucht.
In Istanbul und in ganz Türkei ist Lokma weit verbreitet und kann an fast jedem Streetfood-Stand gefunden werden. Manche genießen es mit Käse, und es gibt regionale Varianten wie die Izmir Lokması, die einem Berliner oder Minidonut ähneln.
Die türkische Süßigkeitenkultur ist reich und vielfältig und hat weit über die Grenzen der Türkei hinaus Einfluss, vor allem in Ländern, die einst Teil des Osmanischen Reichs waren, sowie in Deutschland, wo eine große türkische Gemeinde lebt.
14. Aşure
Aşure ist eine meiner persönlichen Favoriten und ein traditionelles Dessert, das aus einer Vielzahl von Zutaten besteht: weiße Bohnen, Kichererbsen, Weizen, Reis, Wasser, Rosinen, gehackte Walnüsse, getrocknete Früchte, Granatapfelkerne und Puderzucker. Die Zutaten werden einzeln gekocht und dann gemeinsam weitergeköchelt.
Aşure wird traditionell im Herbst serviert und hat seine Wurzeln in einer Geschichte, die auf Noah zurückgeht. Es wird gesagt, dass nach der Sintflut, Noah und die Überlebenden alles, was in der Arche übrig war, zu einem Festmahl kochten. Heute wird Aşure am 10. Tag des Muharram, einem islamischen Monat, zubereitet und oft an Nachbarn und Freunde verteilt, was an Noahs Geschichte erinnert.
Schlusswort
So, jetzt hast du bei deinem nächsten Urlaub schon einmal 14 Süßigkeiten oder Süßspeisen, die du unbedingt einmal probieren solltest. Natürlich gibt es noch wahnsinnig viele Leckereien mehr, aber für den Anfang bist du schon einmal gut bedient. Schließlich musst du nach dem ganzen Probieren auch erst einmal den Zuckerschock verkraften 🙂
Falls du noch Ideen für deinen nächsten Türkei Urlaub benötigst, könnte dich die Rubrik Sehenswürdigkeiten bestimmt interessieren!
Ich interessiere mich sehr für die türkische Küche und die Süßigkeiten, ich möchte gerne alles kennen lernen, ich werde auch in die Türkei reisen
ich habe einen Freund dort,er schickt mir Leckereien, ich freue mich schon sehr darauf, alles zu probieren
Liebe Marion,
danke für deinen Kommentar.
Und, welches ist deine absolute türkische Lieblingssüßigkeit geworden.
LG Tina
weißt du was du noch probieren musst ich weiß den namen nicht aber man tut in einen Becker wie ein Eisbecher unten maraş eis rein das ist so eine Vanilleeis und oben dann warme helva das schmeckt richtig lecker
Hi Eymen,
ja, das stimmt. Habe ich das erste Mal in Bursa probiert und war einfach nur begeistert.
Danke für deinen tollen Tipp und die Ergänzung 🙂
LG Tina